Die blonde Hexe

Für dieses Gefühl,
Reiß ich vernarbte Wunden auf,
Nehme ich in Kauf,
Zu vertreiben die schmerzenden Lügen.

Treibholz verbaut in deinem Herzen
Wie kann ich wagen zu genügen
Will mich nicht mehr der Erwartung fügen
Leider kämpft mein Verstand gegen Neues lange an

„Gefühl heißt Leid!“ flüstert er mir ein
Lass es sein, du wirst verletzlich
Wer da spricht das bin doch ich
Das weiß ich nur zu gut

Darüber die Wut hinwegzufegen
Über alles, was ich schätze
Gegensätze zu verweben
Sich gegenseitig aufzuheben

Und in der Glut das Funkeln überzeugt
Der Sturm legt sich
Ich sehe wieder klar
Widerlege was da niemals war

Was ist: Ein Lächeln, ein Versprechen
Und wir verbinden die Gezeiten
Auf und ab in Tiefen wie in Weiten
Die Lösung heißt miteinander sprechen.

JB-10-2019

„Die Blonde Hexe“ ist ein Film von 1956 mit Marina Vlady.

Statue der Artemis in Rom, Foto: JB

Bausatz fürs Wohlbefinden

Im Sternenzelt wie ausgekühlt,
So sitz‘ ich hier,
Um den Kopf ganz zerwühlt,
Die Erde taumelt im All.
Gletscherschmelze mitgefühlt.

Im Viertel wird geschaut.
Im Haus wird geschlichen.
Im Traum werden riesige Welten erbaut.
Die Wolken sind bald bunt bestrichen,
Die Ungerechten ihres Goldtopfes beraubt.

Verzweiflung fühlt sich anders an,
Privileg erkannt und ins Äußere gehebelt.
Das Leben, wie ich es neu erfinden kann.
Den Regenbogen-Bausatz schon bestellt.
Wozu brauch ich da noch einen Mann?

Vor Müssen und Sollen will ich mich verstecken,
Vor Gram und Mühsal mein Haupt noch bedecken.
All die Leute, die mir ungekannt die Hand entgegenstrecken.
Wer will da nicht die Zuversicht in anderen Seelen wecken?
Will mich und andere Neu entdecken.

Das soll so sein: Verschenken und verdichten
Und geben will ich, um zu schlichten.
Mich selbst aufgeben mitnichten.
Wie die Vögel ihr Nest einrichten,
So kleide ich mein Leben in Geschichten.

JB-01-2019

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