Gestirne

Von heute, über morgen, bis in alle Zeit,
Umkämpftes Wesen dieser wandelbaren Härte.
In Zeug und Leinen gehüllt, ihr Weg ist weit,
Scheint sie, die Sonne mystischer Werte.
Ihr Untergang zeigt uns die Sternenkarte.
Und der Mond wacht über so manch Wilde Maid.

In allem ein Glanz von galaktischem Stäuben,
Wie wir auch, ist alles magisch ohne Wissen.
Der Trotz des Tages hilft dem nächtlichen Betäuben.
Wer darf zur Stunde der Hexen die Milchstraßenflagge hissen?
Vergib mir meine Träumerei, die Welt vergisst sich aufzubäumen.
Sehr sehnt sich dieses Herz nach dem Trost, den Träumende oft missen.

Heute ist in allem der Schrecken immanent.
Verborgen liegen in der Wahrheit solche Schmerzen?
Was blockiert, was entfremdet, was hemmt?
Allumfassend ist des Schicksals Spiel der flammenden Kerzen.
Der Planeten Bahn so klar und fest gelenkt
Und doch hat das alles mächtig Einfluss auf unsere Herzen.

Wie alles brennt im All in eisiger Unendlichkeit,
So gibt die Liebe nachts wie tags nicht auf.
Wie alles oben sich entfernt und wieder findet in mathematischer Gleichgültigkeit.
Verleiht unten dieses Spiel auch unseren Seelen ihren Lebenslauf.

JB 03-2021
Märzenbecher, JB 2021