Sonderbares Glück

Sonderbares Glück

Sonderbares Glück
Wächst in den Ritzen des Versuchens.
Will ein Stück dieses Kuchens,
Verkostet mit Bauchgefühl.
Behalte in mir so viel.
Vor neuen Sorgen schützt es jedoch nie.

Ist das Glück greifbar ohne festen Halt?
Wenn alles stockt und sauer wird,
Wird doch das Glück nicht alt.

Ich sehe hin und auf ein Neues,
Wächst es wie mein Lebensbaum
Beschnitten und gegossen.
Mein einer großer Traum.
Umsorgt nicht jeden Tag,
Doch immer hier im Raum.

JB-03-2015

Vogel

vogel

Unschuld

Unschuld

Ich tanze im den Frühling.
Ich tanz von früh bis spät.
Ich trag das Kleid des Frühlings gar.
Mein Mutter hats gewebt.

Wie Unschuld bin ich rein und sanft.
Wie Wasser im Gebirge.
Den Rosenkranz in meinem Haar,
Das Kleid trag ich mit Würde.

Und wenn ich singe, bin ich frei.
Es lauschen alle Tiere.
Die schwere Arbeit mir einerlei.
Und wohl auch, wenn ich friere.

So geht die Zeit, der Frühling kommt.
Ich bin beglückt, ich tanze.
So geht die Zeit im Jahreskreis.
Der Herold bricht die Lanze.

JB-02-15

 

Sternenhimmel

Sternenhimmel

Mit weitem Blick hinauf.
Mit großem Herzen offen und gut.
Hinauf in die weite Ferne.

So wie du schaust,
Erblickst du Dich.
Der Mond Dein Gefährte
Auf der Straße der Sterne.

Wenn Du nach oben schaust,
Erblickst du Dich.
Wolkenloses Inferno aus Staub.

JB-02-15
(nach „Die Entdeckung der Unendlickeit“ heut im Kino und dem klaren Nachthimmel auf dem Rückweg)

Wegelied

Wegelied

Alte Weisheit neu entfesseln.
Güte und Hoffnung im Hexenkessel.
Neu und wild auf Worte losgehn.
Frisch und frei dem Frühling entgegen sehn.

Lieder singen, Wege wagen.
Über Zäune springen, nicht verzagen.
Wenn ich hoffe, sehe ich
Licht und Funken versprühen sich.

Dieses Licht will ich bewahren.
Neugierig über Grenzen fahren.
Gern mit Menschen Brücken bauen.
Zuversichtlich nach vorne schauen.

JB-02-15

Zuflucht

zuflucht

der zwang zu denken
überkommt mich oft
auch wenn ich bei mir bin

in mir schaukelt sich
die erinnerung hinab
in einsame ebenen

wenn ich ans morgen denke
wenn ich ans gestern denke
werd ich schwach
werd ich ungelenk

und mit mir reift die stille
sogleich tippe ich sie an
sogleich ruft es in mir

und wenn ich einsam bin
dann schreib ichs auf
dann schläft mein geist
und ruht in sich
für eine ganze zeit

JB-12-2014

Für mich

Für mich

Wenn ich tanze, dann für mich.
Symbole in Reigen gewogen.
Grenzen im Rhythmus gesprengt.

Wahn kommt auf und verbindet mich mit allem.
Trotz kommt auf und teilt mich in Jahrzehnte.

Wenn ich schreibe, dann für mich.
Kreiselnd zur Ruhe.
In mir erwacht Stille.

Wenn ich schweige, dann für mich.
Und der Tag geht vorbei, wie die Nacht sich teilt.
In der Stille meiner Worte auf Papier.

JB-12-2014