Mandelblüten

I. Zwei Seelen schweben vor sich hin
und träumen voneinander.

Wer glaubt, dass sich das alles find,
hat Hoffnung für das innre Kind.
Wo gleichen wir einander?

Wenn sie dann schweigt und ihn umkreist,
Ganz halten sie sich wieder.

Und wenn sie wissen, wo sie sind,
Dann wächst wieder der Flieder.

II. Smaragd und Bernstein
Versuchend rein im Sonnenlicht
und was er denkt und was sie spricht.

Durch Tage, Nächte, Morgen streifen
und auch die Putzfrau will begreifen.

Was mich hier hält, ist seine Sicht
und wer er ist und wie er bricht.

Und wenn zwei Welten sich berühren,
dann dürfen dass auch andre spüren.

III. Blumengrüße
Glockenblumen meine Augen,
Sonnenblumen meine Haare,
rote Rosen meine Lippen,
will dich endlich damit küssen.

JB 8-2014

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Der Herrscher

Der Herrscher

Du hälst mein Herz fest, ich leide.
Du legst mir ne Kette um, ich zerre.
Du schreist mich an, ich fliehe.

Du, der du Macht willst;
lebe mit dir selbst und wenn du andere versuchst,
folgen sie dir ins Nirgendwo.

Warum auch immer,
niemand ist da froh,
es wird nur immer schlimmer.

JB 8-2014

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Reisende

Reisende

Wie wir uns bewegen
Vor- und rückwärts in der Zeit.
Erinnern uns an Morgen
Und tragen jenes Sternenkleid.

Ein Kubus uns zu heben.
Ein Kreis uns zu umschließen.

Ein Baum uns zu beleben
Umkreist von Sonnenfliegen.

JB 2014-08

(in Anlehnung an den Film „The Fountain“ von Darren Aronowsky)

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Brennen im Kopf

Brennen im Kopf

Wer hilft, wenn niemand schlafen kann;
der Arzt, das Bett, die Schwester?

Wer hilft, wenn Träume baden gehen;
der Vater, der Junge, der Unheilige Sohn;
Oder doch Abwesende Liebste?

Und so geht sie dahin die Zeit,
wenn Träume brennen lernen;
wenn Körper krankend sterben.

8-2014 JB

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Gitterstäbe

Gitterstäbe

Von Schemen umgeben
wie von Gitterstäben

sind sie
auf der Suche
auf der Jagd

mit Komagrinsen im Flackergesicht

mit leisen Worten
mit Hintergedanken
mit besten Absichten
mit offenem Herzen
mit stummen Blicken
mit losem Mundwerk
mit Klammergriff

und dann da du und dann da ich

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Zeit zu leben

 

Liebster Traum, sei mein Gefährte, solang ich Stille suche.

Du sei mir Nahe, sobald ich mich hier wieder finde.

Besuchst Du mich, wenn ich Dich einlade?

Ich rufe Dich so oft, ich will Dich nicht verzaubern.

Wenn ich Dich wiedersehe, werde ich nicht auf Dein Lächeln hoffen,

meines will ich Dir schenken.

Farbenspiele

Farbenspiele

Wenn der Himmel schwarz
herunter tropft auf meine Füße,
hab‘ ich ihn zuvor angemalt
mit meinen Sorgen.

Wenn Sonne scheint
in meine Fenster,
ist das die Hoffnung,
auf ein heit’res Morgen.

Wenn all mein Fühlen Farbe ist,
so mal ich oft mit schwarz und blau.
Verlass‘ mich auf die Einsamkeit
und seh‘ mich als die Wolkenbraut.

Doch träum‘ ich uns in regenbogenbunt.
Und auch mein Herz das pumpt,
damit sein Rot auf meiner Haut
Dir ohne Worte alles anvertraut.

JB 1-2014

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