Worte im Mohn

Ich hoffe, wir schenken uns Freiheit im Zusammensein. JB-06-2020

Mohnblumen im Getreidefeld, JB-06-2020

Trauer und Freude

Wage doch Trauer zu tragen,
Obwohl niemand mir Trauer zu spricht.
Wie wohl in dunklen Tagen fürchte ich gerade das Licht.


Sage doch Freund zu meinen Feinden,
Wie mir das Versprechen zerbricht
Daran zu wachsen, was schmerzt und sticht.


Sage noch Himmel zur Hölle,
Engel und Teufel verkleiden sich so schlicht.
Verfluche diese meine Haltung trotz alledem nicht.


Wage doch vielen zu sagen,
Dass Furcht mir in die Seele kriecht.
Hoffnung ist, was Wagnis in Schattenkreise flicht.


Verdammt sind mir dagegen viele Konventionen,
Sollen sich denn Lebewesen lohnen?
Unbezahlbar sind sie doch und nicht gemacht für Zölle.


Tand in der Hand, will ich mich schonen,
Weinen und lachen und jede Regung soll mir innewohnen.
Sage doch Freund auch zu dem tief empfundenen Weinen.


Jedes meiner Worte steht für Gefühle,
Ob schmerzlich erfahren oder empfunden im Freudengewühle.
Fehlte mir das, sollte ich diese Wagnis meiden,
Fehlten mir auch die Worte, Freude zu beschreiben.


JB-05-2020
Weg im Leipziger Auwald, Foto: JB

der wind

ein huf des seltenen tieres
zertritt in schuhen aus gebälk
das wort


sonderbar erfährt mein ruf
erhörung im frühlingshaften
umgang


immerzu forschend mein blick
aus uns erkennenden augen
ein versprechen


und der hall deiner wünsche
umspielt meinen kopf
wie einfälle


hüfthoch saust vertraut
der wind
um mich zu verführen


spiegel
glanz liegt da wie verschwendet
wendet sich das notenblatt


musik
lodert auf
im balanceakt liebe


die taten
rühmen sich des spiels
verwundbar leise


quell
offener Fenster
offener Herzen

JB-05-2020

Pusteblume, Foto: JB

Our Road

Trippin, Trippin
Tippin Point
Trippin, Trippin
Flipping Coins

Zen Buddist Rapsody in Red and Green
Be the waking of my dream
As soon as Bees are saved
My soul is bare so shaved

Trippin, Trippin
Finding Joint
Trippin, Trippin
Lovers in the Void

This beating belongs to us
Synchronising the waves of lust
Happenings of Joy
Find me without no Toy

Trippin, Trippin
Uncontrolled
Trippin, Trippin
Unenrolled

These should be more than Words
I love to know your worth
For me the end might be
Happy or Never, we‘ll see.

JB-12-2019

Verzeih dir selbst

Verzeih dir selbst, den gröbsten Unfug, der aus dir spricht.
Krumen der letzten Züge deiner Ungeduld,
Denn wer so einsam Herzen bricht,
Bewahrt sich einen Batzen Unschuld.
Und träumt für die, die heimlich wissen, wem du dich versprichst.

Schätze, was ich trage,
Wissen um das, was ich nicht vermag.
Fühle, was ich sage,
Und träume für den nächsten Tag.
In dem ich sehe, was ich wage,
Worin ein Fünkchen Wahrheit lag.

Verzeih dir selbst, das wollüstige Wollen,
Das in dir kocht wie Marmelade,
Da hilft nicht mal mehr Schmollen,
Bricht durch jede Fassade.
Süß und verboten mit leisem Grollen.

Gedenke aller alten Muster, die ich von mir gab,
Zehre von Gedankenspielen.
Erzähle davon, wie ich jetzt wieder Lust hab,
Auf Herzensmitte abzuzielen.
Das Du, das Ich, ist alles, was ich schwer vermag.
Innen und Außen, wie sie miteinander spielen.

Verzeih dir selbst die Wahl der Worte,
Kryptisch und Verheißend,
Es gibt sie die gefundenen Orte,
Zügellos und gleißend.
Fühl dich als seltene Sorte,
Mit Wonne um dich schmeißend.

marienkaefer-ausschnitt1

Gefühlsleiter

Ach Liebe, was ist, wenn sie fehlt,
Wenn das Herz nicht mehr wählt,
Oder gar den verfehlt,
den mein Blick beseelt.

Die Waage zeigt nur selten gleich.
Gefühl wiegt schwer bei der einen,
Beim anderen vielleicht eher leicht.

Vermag mein Herz zu schmachten,
Vermag mein Mund so offen nicht zu sprechen.
Will vor allem keine Schwüre brechen.
Und auch nicht gleich übernachten.

Am Abend, wenn die Glocken schweigen,
Bin ich an Worten reich,
Um dem Außen mein Innerstes zu zeigen.

Ganz anders, wenn ich Blicke sende,
Gedanken trudeln da in meinem Geist,
Mein Mut vergreist,
Im spannendsten Momente.

Doch hier nun Zeilen, durch die es mal gelinge:
So dass mein Mut verjüngt aufspringe
Und er dir die oberste Sprosse einer Leiter bringe,
Bewahrt für Leute, denen ich Lieder singe.

Wo führt sie hin?
So einfach ist das nicht:
Es gibt da viel Schatten und viel Licht,
Viel Sinn und Unsinn.

Vergangenes spielt da mit der Zukunft.
Mein Erleben streitet mit der Welt,
Begreift, wie Vieles bald zerfällt.
Darunter leidet dann meine Vernunft.

Will dieses Mal auf mich vertrauen.
Mein Kopf, mein Herz,
Sie wollen neue Räume bauen.

Die Sprosse, die dir zugedacht,
führt nirgends hin.
Zeigt doch mein Leben, am Tag und in der Nacht.

JB-06-2019

Ausschnitt-Puste-sw

Waldbaden

In der langen Dämmerung meines Breitengrades,
Gelingt es mir, Gedanken zu sortieren.
Dies und das haftet an mir beim Spazieren.
Ich lass es über meinem Kopf rotieren,
Entlang des neu gewählten Pfades.

Tierisches Rascheln hier und da,
Verlangt nach Blicken wie ein Menschenwesen.
Was auf mich zu kommt, wie um zu genesen,
Wichtig ist es, ohne zu viel zu lesen.
Mein Sein scheint mir klar.

Ankommen, sind die Wege auch verschlungen.
Vorbei an jeder Bank, Ruhe tanken in Bewegung.
Der Lauf der Sonne, verleiht dem Gange Schwung.
Von der Gedanken, wie der Füße Wanderung,
Sind meine Sinne aufnahmebereit wie meine Lungen.

Fort von allem, was mich treibt.
Der Tag endet in Verkleidung.
Der Mond trägt leicht am Sternenhimmel, er ist jung.
Über mir zerfällt das Universum,
Seit Anbeginn der Zeit.

JB-06-2019

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