Darüber Sinn im Wahnsinn zu finden

Von Johanna Blau, am 21. Mai 2020

Verstörende Inhalte schaue ich mir an, um herauszufinden, warum Menschen so ticken. Ich ergötze mich nicht daran. Meine Denkmaschine läuft auf Hochtouren, schon wenn ich Verhalten sehe, was unsolidarisch zu sein scheint. Schlimmer noch, wenn es gewalttätig und auch psychopathisch ist. Früher habe ich vor allem Filme und Bücher des Horrorgenres gesehen und gelesen. Das hat mir einen Teil der Welt erklärt, den ich mir aus mir selbst heraus nicht erklären konnte. Warum machen Menschen schlimme Dinge? Warum verletzen Menschen andere Menschen? Warum töten Menschen Tiere, um sie zu essen und erzählen mir dann noch das sei normal?

Für mich ist kooperatives Sozialverhalten die Regel, nicht die Ausnahme. Damit bin ich die Ausnahme von der Regel in unserer heutigen Gesellschaft. Ellenbogenverhalten und Konkurrenzdenken wird hier doch jeder/m eingetrichtert. Solange, bis es nicht mehr angebracht zu sein scheint, andere Leute zu unterstützen, die um Hilfe bitten. Seit meiner Kindheit arbeitet dieses Bild des „starken Individuums“ in mir, aber ich will es einfach nicht akzeptieren. So oft ich auch verarscht wurde, oder bestohlen oder angeschrien, ich habe mich nicht „angepasst“ oder meine Schutzschilde hochgefahren.

In den meisten Fällen gelingt es mir so auch, aus unangenehmen Situationen herauszukommen Vielleicht nur, weil der oder die Andere so perplex ist, dass ich nicht einsteige, sondern höflich und freundlich bleibe. Natürlich ist das nicht immer angebracht. Auch ist es anstrengend andauernd das Gefühl zu haben, ich müsse verstehen, warum mein Gegenüber so reagiert. Oft habe ich früher den Fehler bei mir gesucht. Nicht wirklich eine gesunde Reaktion.

Was ich mir bis heute beibehalten habe, ist meine stoische Hilfsbereitschaft und die Überzeugung, dass die Menschheit grundsätzlich in der Lage ist, den Karren, also die Welt, nicht vollständig vor die Wand zu fahren. Da ist es dann aber auch zum Verzweifeln, wenn zum Beispiel die Klimakrise nicht ernst genommen wird, von den Leuten, die wichtige Entscheidungen zu treffen vermögen. Und alles eher immer schlimmer zu werden scheint, wie zum Beispiel in Brasilien, wo Holzfäller mehr Wald als je zuvor roden oder abfackeln, und wo Indigene Menschen ermordet werden, wenn sie den Wald schützen.

Es gibt viele komplexe Probleme, die gelöst werden müssen. Es gibt viele Konflikte, die beigelegt werden müssen, es gibt viele Krisen – im privaten, wie global, die bewältigt werden müssten. Wo anfangen, wo aufhören, ohne sich selbst aufzureiben oder in der Psychiatrie zu landen. Es ist eine Frage der Balance. Wofür will ich mich einsetzen? Wie viel Energie kann ich aufbringen dafür zu kämpfen, dass mein Anliegen Erfolg hat? Welches Wissen und welche Erfahrungen kann ich beisteuern? Und dann gilt es aktiv zu werden, sich zu vernetzen und etwas voranzubringen.

Ich persönliche engagiere mich im Natur- und Umweltschutz und für die Rechte von Menschen mit Behinderung. Beide Anliegen sind mir wichtig, ich setze mich für sie ein. Ich bin überzeugt: Wir sind Natur und die gefühlte Trennung, die mit unserer Zivilisierung und Sozialisierung einhergeht, macht Menschen krank. Durch persönliche Krisen, habe ich erfahren, dass die Natur mich heilt, sobald ich sie um Hilfe bitte. Das kann durch Pflanzenwirkstoffe passieren aber auch bei einem Waldspaziergang. Während einer meiner Krankheitsphasen löste sich die Trennung, die ich wie alle anderen von Allem fühlte, auf und ich empfand eine Verbindung mit allen Wesen und Dingen. Überwältigend und wahr fühlte sich das an. Als wäre ein Schleier gefallen zwischen meiner Wahrnehmung und der Wirklichkeit.

Das alles habe ich in der Psychiatrie erlebt und mir selbst lange nicht eingestanden, dass diese Erfahrung nun zu meinem Leben gehört. Schließlich war ich ja krank und habe einfach halluziniert. Wenn aber sich eine Sinnestäuschung sich so eindrücklich wahr anfühlt, was hat dann das Wissen für einen Wert, was mir von meinen Mitmenschen vorher „eingetrichtert“ wurde?

Mein kritischer Umgang mit Meldungen und Nachrichten und vor allem die Frage „Welche Quelle?“ schützt mich bisher gut vor Verschwörungstheorien jeglicher Art. Doch diese Erfahrung am eigenen Leib lässt mich nicht los. In progressiven Gemeinschaften ist es oft verpönt, gläubig, spirituell oder esoterisch interessiert zu sein. Wiederum erfährt in diesen Kreisen die Wissenschaft nahezu religiöse Verehrung. Mein Interesse gilt daher auch der Quantenphysik, die überwältigende, Erkenntnisse offenlegt und unser aller Horizont im Kleinsten aufs Unendliche erweitert.

Auch die Arbeit mit dem Tarot lässt mich erfahren, wie sehr alles verbunden ist und wie wir uns selbst in der Deutung von Symbolen wiederfinden und darüber hinaus sonst dunkle Flecken unsere Seele beleuchten können. Was ist Zeit? Was ist festgeschrieben in unserem Lebensplan? Ist alles Ödipus-gleiches Schicksal oder auch erfrischend chaotische Entwicklung? Ist alles unvorhersehbar, vielleicht zerstörerisch, vielleicht aber auch Platz schaffend für neue Möglichkeiten? Was haben wir davon in der Hand? Meine Antwort für mich: Natürlich habe ich alles in meiner Hand, sobald ich frei und ohne Furcht mit allem möglichem Wissen und allen gemachten Erfahrungen entscheiden kann und darf.

Hajo Banzhaf schreibt in seinem Buch „Zwischen Himmel und Erde“: „Ich glaube, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis wir verstehen, dass drei Begriffe, die wir heute kaum als zusammengehörig betrachten, dasselbe beschreiben. Diese Begriffe sind: Zufall, Schicksal und Unbewusstes. Es scheint, dass unser Unbewusstes Situationen, Gegebenheiten, Begegnungen und Erfahrungen erschafft, die wir als Zufälle erleben, die letztlich im besten Sinne unser Schicksal ausmachen.“

Oder wie es Paulo Coelho schreibt in “Der Alchimist“: „Und wenn du etwas ganz fest willst, dann wird das gesamte Universum dazu beitragen, daß du es auch erreichst.“ Das habe ich heute wieder gelesen in einem Interview von Oprah mit Paulo Coelho. Dieses Wissen, was auf Erfahrung fußt, will ich in mir bewahren und bin auch, so denke ich, stur genug das zu tun. Was auch immer für Ärzte oder andere Fachleute kommen und mir erzählen ich hätte eine ererbte Stoffwechselstörung im Gehirn, die sich in Halluzinationen, Paranoia und Affektstörungen äußert; das was ich erlebt habe, war für mich keine zusammenhangslose Folge von Bildern und Erinnerungen. Wie meine Träume und Alpträume, konnte ich es deuten. Es hat für mich einen Sinn ergeben, auch wenn dieser für andere Menschen schwer nachzuvollziehen war und oft noch ist.

Ob Menschen nun stressinduzierte Psychosen durchmachen, einen Drogenrausch erleben oder eine Nahtoderfahrung, sie berichten von ähnlichen Phänomenen. Andere Menschen, die diese Erfahrungen nicht gemacht haben, wollen sie in den meisten Fällen lieber von sich fernhalten. Dies ist ihr gutes Recht. Jedoch Menschen nicht ernst zu nehmen oder diese aufgrund solcher Erfahrungen zu stigmatisieren, ist ein Problem und wird weiterhin für Konfliktpotential innerhalb usnserer Gesellschaft sorgen.

Die Erfahrungen während meiner Psychose haben mich erschreckt aber eben auch bereichert. Durch die Krise erlebte ich Konflikte wieder, machte meinen Frieden damit und mit mir nahestehenden Menschen. Auch bekam ich Zugang zu meiner lange unterdrückten Wut und lerne weiter mit diesem wichtigen Gefühl umzugehen. Die Krise gestaltete sich für mich als Prozess, der lange gescheute Weiterentwicklung oft erst möglich machte.

Unser Bewusstsein gewöhnt sich so schnell an Wunder. So wunderlich ist es, dass ein Baum einen Apfel wachsen lässt, den ich genießen kann und der mir wertvolle Nährstoffe schenkt. So wunderlich ist es, dass wir einander Gefühle entgegenbringen, die sich doch auch schwerlich messen lassen. In dieser Welt, wie Jostein Gaarder’s Sofie, sich einmal wieder fremd zu fühlen und anfangen zu staunen, um aus dem Staunen nicht mehr herauszukommen. Damit wäre viel und vielen geholfen, denn diese Wunderwelt zu schützen, ist dann sicherlich mehr und mehr Menschen eine Herzensangelegenheit. Dann ist es egal, woran sie glauben, wegen welchen Erkenntnissen sie helfen oder warum sie sich für etwas einsetzen. Das daraus entstehende Gefühl der Gemeinschaft, wird hoffentlich viele animieren und inspirieren andere zu unterstützen. Das „Wir-Gefühl“ jenseits des „Jede/r für sich“ ist Teil der Lösung, nicht Teil des Problems.

Dieses unser Universum ist aus mehr gemacht als aus Materie oder besser: auch die Materie besteht aus Energie. Das sich immer vor Augen zu halten und sich damit bewusst zu machen, dass wir noch lange nicht alle Antworten wissen, noch nicht mal alle Fragen gefunden haben, die wir stellen müssten, hilft mir, mich in Bescheidenheit zu üben.

Wenn ich Synchronizität erlebe, fühle ich mich geleitet. Synchronizitäten sind Erlebnisse die in Zusammenhang stehen, mit dem was ich vorher gelesen, gehört oder gedacht habe. In meiner Psychose hatte ich Phasen, da reihte sich ein solches Erlebnis an das nächste. Jeder/m steht frei, dass als Krankheitssymptom einzuordnen. Mir sollte es jedoch frei stehen, einen Sinn in diesem Erleben zu finden. Und für mich ist dieser Sinn auch immer noch zu erkennen. Jahre nach dem Erleben, bin ich überzeugt, mich erst durch diese Erfahrungen weiterentwickelt zu haben. Sinnsuche führte mich über Wahnsinn zu Sinnfindung. Vielleicht regen diese meine Überlegungen andere an, über Wahnsinn und seinen Sinn für unsere Gesellschaft auch abseits von Kunstwerken etwas zu sinnieren.

JB, Mai 2020

Nachtrag: November 2020

Die Absicht dieses Textes ist es, zu hinterfragen: Die allgemeine Meinung, Vorurteile und gängige Sichtweisen. Ich versuche damit aufzuzeigen, dass das Bild der Verrücktheit sich für mich gewandelt hat, seit ich selbst sie erlebt habe und ich möchte Einblick darin geben, wie ich diese Krankheit erlebe. Ich will nichts beschönigen, ich will nichts romantisieren. Aber ich möchte dazu herausfordern das sich die Leser:innen Gedanken machen und ebenso wie ich eigene Ansichten hinterfragen. Wenn mir das gelungen ist, dann freut mich das. Wenn nicht hoffe ich, die Kritik erreicht mich und ich kann meine Gedankengänge das nächste Mal vielleicht anschaulicher umsetzen. Auf alle Fälle vielen Dank für die Aufmerksamkeit. Liebe Grüße, Johanna

thing with a face, Foto: JB 2013

Zukunftsjugend

Niederung der Härte in mir aufgebauscht.
 Falsche Fährte, wie innerlich vertauscht.
 Traumapfade führen Viele viel zu nah zum Rand.
 Die Welt überrieselt mit Sanduhrensand.
 Bin gerade näher dem Zweifeln, als der Zukunft zugewandt.
 
 
 Ich fühl mich altertümlich unbewegt.
 Ganz nah dem Sinn des alten Wahns.
 Und in mir scheinbar friedlich eingehegt,
 Des Zunders Funken nah des trocknen Spans.
 Dann wieder glühen Tränen mit der Welle eines Zauberbanns.  
 
 
 Verzeiht dem handelbarem Fühlen,
 In schmalen Brücken eingemauert.
 Und wie ein altes Fühlen,
 Vertrau' ich immer wieder den Älteren, 
 Wenn's gewittert und schauert.
 
 
 Anders diese jungen Wilden,
 Sturm und Drang in ihrem Wirken, ihrem Geist,
 Wollen, dass die Menschheit und alles Leben überdauert.
 Die Greisen scheinbar Milden im Gefühl vereist,
 Bewerfen sie mit Mist,
 Welcher für Ideen jedoch passabler Dünger ist.
 
 
 Bestellt die Felder mit gefühlten Weltpsychosen,
 Neue Märchen für die, deren Schreie unplausibel tosen,
 Das Hoffen in ehernen Herzen ist immer noch rar.
 Die Wahrheit in den Schlaf singen wollen sie und sogar
 Gift in viele Seelen mischen in immer höheren Dosen.
 
 
 Die Zukunftsjugend wächst zur gleichen Zeit an ihren Taten,  
 Sie heilen Brüche und sie bauen Brücken,
 Ihre Gemeinschaft will gedeihen ohne zu erdrücken,
 Sie wollen wiedergutmachen getanen Schaden.
 Treten entgegen, beschützen Wälder gegen ökonomische Lügen.
 
 
 Verliere ich mich hier, finde ich mich wieder.
 In allem sehe ich die Liebe und die neu gewachsene Welt,
 Wer jetzt die Felder dafür bestellt,
 Vereint in Wohlbefinden,
 Die einst abgeschlagenen Glieder.
 
 
 Atmend durch das Grün das Leben wiederfinden,
 Welches wächst und stirbt und wieder aus sich neu entsteht,
 Den Segen jeden Regens in den Kreislauf einbinden.
 Und sein Wie Phoenix, der aus der Asche heraus nach Neuerfindung strebt.
 
 
 JB-11-2020
 
 
Herbstlicher Auwald mit Pilzen, JB-11-2020

Mondfühlig – Planet mit Trabant

Wellenkamm bricht über meinem Haupt zusammen als widerloses Kunstgebilde in Sekunden verschwunden und wieder ein Wasserraum ungeteilt und willenswarm verherrlicht anzuschauen.
Endlich meine Pein im Wellensein, herabwirbelnd seh ich Niederkunft im Grazienschleier eingetunkt, Stempel auf Geburtsurkunde, Namensstunden runden die Weltenseele auf, verzeih ich bald der Geschichte ihren Lauf und weine doch für immer.
Liebkosend das Brett der Wörter, klackklackklack in der Maschine unter meinen Fingern und aufgeschrieben an die Götter meinen Wunsch nach Gutem Leben für alle Wesen.
In der Welt darunter, darüber, drumherum. Wer ist schon dumm? Ohne zu sagen, was in die Herzen schwärmt, in der Dunklen Stunde. Ohne die Nacht verhärmt die Größte Runde zu Diensten in den Heiligen Erhabenheiten, um zu streiten, lässt sich die Zeit erkunden, danach schlägt die Uhr in die Köpfe ihre Einheiten, die uns begleiten ohne Gezeiten, immer nur dass scheinbar ruhige Wasser.
Vermeintlich geglättete Gefühle spiralen endlos hinab und hinauf mit bauchiger Mitte.
See nur ich, schau hinauf zum Trabanten des Planeten Erde und in mir schaukeln die Wellen und ohne mich tönt der Wölfe Ruf in die Höllen meiner Seelennacht, welch bodenlose Pracht.

Mir zugetan bin ich auf weichen Höhen und in mächtigen Tiefen, nur die Mitten geben nicht gern acht auf die Gedanken meiner Mächtigkeit.
Tagtraum in Wellen, der Schlüssel ist der Gral eines Menschenlebens.
Die Tür ist reine Scheinbarkeit.
Ewig gesucht um aneinander irdisch bleibend vergebens offenbar zu werden.
In Scherben Einigkeit, aufgekehrt für die nächste Flasche voller Luft und Hoffnung.
Zwei plus Ich, die Lösung einer Gleichung ohne Mitte, science fiction in Aktion für eine übersichtliche Erinnerung.
Nimmermeer das Du erhörend ohne den Zauderer bei seiner Arbeit zu betrachten.

Innerlich scheint das Licht zu blenden die Zauberin, die in den Westen flieht vor allen anderen.
Das Brot bricht um die Zeit des Glockenschlages. Meine Wenigkeit weiß nichts von leiblicher Bedrohung und wie ich sagen kann; flieh, Verdamm ich meine Stimme, die floh vor Schimmer und Wahrheit.
Will noch immer glühen: warm verdunstend schön.
Meine Seele in die Welten entsenden, dort wenigstens Frieden sähen, und Licht und Wärme spenden.
Denn diese wird untergehen, ohne dass der Ball aus Feuer Notizen macht.
Verendet an Zuviel des Guten und zuwenig von Allem.
Die Ungleichheit der Macht hat uns zu Fall gebracht.

JB-08-2020

Mehr hier: https://www.literatpro.de/prosa/220820/mondfuehlig-planet-mit-trabant

Ufernah

Mein Herz, jede Kammer heute auf Folter aus.
Wer bin ich, dass ich so viel will?
Ohne Leichtigkeit komm ich nicht ans Ziel.
Weiß, dass ich alle mit Gram vergräme.
Will Spielen dieses Spiel,
Lächelnd blecke ich die Zähne.
Trümmerteile trüben wieder meinen Blick.
Ungeübt wankend geh ich wie über spiegelglatte Planken
Wie schnell füllt sich auch wieder dieser Priel mit Schlick.

Und ich wählte Zeit für mich.
Hab nun Angst vor meiner eigenen Stärke.
Nehm‘ ich mir denn soviel Raum,
Wie andere vor mir weichen wollen?
Flieh selbst, wenn ich Nähe keimen merke:
Hinter Bücher, zurück in Harte Schale,
Ohne Fenster zum eigentlichen Kern.
Wie sehr ich mit eigenem Bangen zahle.
Die Habgier macht das Herz mir eng.
Wie wenn ich es in eine Zwinge zwänge.

So schöne Lieder, singt der Vogel auf dem Ast.
Ich schließ‘ mich wieder auf, bin unversehrt
Und mach von meinen Sorgen einfach Rast.
Das alles, was ich fühle, mich verwandelt,
Auch aufgewühlte See, weiß ich zu schätzen,
Neue Schätze finde ich dann umso leichter
Wie aufgewirbelt und angespült.
Doch in mir verborgen; unverhandelt
Und ohne Kompromisse lebe ich weiter.
Den Schatz zu heben, der auch dich bezirzt.
Mein Selbst gegossen in die Muster meines Lebens.

JB-09-2020

Wattwanderung 2020, Foto: JB

Übergang

Wie auf Kies laufe ich, entlang am ewig gleichen Sandstrand
Überholt und doch aufgegeben
Meine Narben weisen auf die nächste Wand
Beschrieben aber ich kann nichts lesen
Hoffe auf das nächste Abenddämmern
Mein Vertun vergisst so herrlich viel
Warum ich da bin, ist mir ein großes Rätsel
Vielleicht als Geleit im Offenen Spiel


Tanzen ohne Worte zu erfinden
Strecken ohne irgendwo hin zu wollen
Schöpfen aus vollen Kannen
Dabei Humor wie Weihwasser versprühen
Menschen zutraulich umwerben
Traumgeschwungene Linien verbinden
Tränen feiern wie ein Hochzeitsfest
Den Tag mit Blauregen umwinden


JB-08-2020

Podcast Nr. 5

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Tanz des Donners Collage

Mohn und Text, JB-2020