Das Biest lauert in mir, kanns nicht abschütteln und nicht vernichten.
Es lässt mir keinen Raum zum wirklich Sein.
Es lässt die tiefe Liebe nicht hinaus und nicht hinein.
Druck auf der Brust, versuch zu schlafen, doch es wühlt in mir.
Der Zweifel ist des Biestes Kind und wie ich davon frier.
Furcht verwoben in den Furchen meiner Stirn.
Die Brauen kennen Grauen nicht nur aus Erzählung.
Bin ich so stumm, dass alles in mir schreit nach Zähmung.
Und lass ich los den Klammergriff der reinen Vernunft, dann falle ich in dampfenden Dung.
Zerträumt die Nacht, ich wache und ich weine, das Zelt aus Himmel ist zerrissen.
Es kleidet nun den Nachtmahr im Geheimen. Warum nur will ich ihn denn küssen?
Im Gefängnis das Leben beginnen. In sich selbst gefangen.
Der Ausbruch wird vereitelt durch der Anderen Missgunst.
Was wenn wir gemeinsam die Mauern niederbrennen, die uns trennen?
Dem Unbekannten offen gegenüberstehen mit heidenhafter Inbrunst.
Johanna Blau, Oktober 2023
Das Wasser in mir tanzt an die Oberfläche. Der Regen draußen will mein Herz mit sich schwemmen. Ich sitze regungslos da. Nur meine Finger drücken sich aus auf der Tastatur. Was gesagt werden will, erscheint auf dem Bildschirm, der mich blendet. Gefühle schwemmen gegen meine Stimmung; die Wellen brechen gegen den Strand. Ich werde wieder weinen. Schwarze Perlen, gewaschen in meinen Tränen, sind die Worte, die ich hervorbringe, aus den Tiefen meiner Suche vor dem unendlich hellen Nichts.
Wie kann ich leben in dieser Welt? Das ist die Frage. Gerecht und glücklich sein? Wie leben in einer Gesellschaft, die ungerecht handelt und Unglück fördert? Warum fragen alle: Warum geht es dir nicht gut?
Der Grund ist ein ausgetrockneter Brunnen, ein trockenes Flussbett, die Erinnerung an einen See, das schmelzende Eis der Pole und der Gletscher, der Starkregen, der fruchtbaren Boden hinwegwäscht, die Menschen, die ertrinken ohne Rettung. Die Dämme, die teilen, die Pumpen, der Ungerechtigkeit, das Wasser, was teuer verkauft oder vergiftet wird und bald vielleicht verdampft.
Werden die Tränen versiegen in den nächsten Tagen? Dann heißt es wieder: Alles Gut! Und ich meine: Es geht wieder, denn ich denke nicht mehr so viel nach. Aber ist das der Sinn dahinter, klarzukommen? Ist es sinnvoll zu ignorieren und sich mit sonst was abzulenken. Sollte ich nicht besser ins Handeln kommen und aufs Pferd steigen, um die obligatorischen Riesen zu jagen? Mit Hilfe eines treuen Begleiters. Wenigstens das?
Wer weiß, ich kann gerade nichts entscheiden und auch will ich nicht wieder überrollt werden. Gerade ist es an der Zeit in mir und um mich herum aufzuräumen. Die Gedanken und Gefühle im Wasserglas zu betrachten, zu sinnen und immer wieder und gegen alles anzutanzen; wie das Wasser, das stetig den Stein höhlt und Canyons entstehen lässt, deren Anblick mein Ego schmelzen lässt.
Stuttering through the mud of words
The shining people that listen anyway
I am about to rave through the pieces left of civic engagement
Dancing like I don’t care, but I do
About you, about everything
But how in this world of slumber
Can I not be another number
How can I set free my force
How not to make things worse
In this place, where mountains fade
There is no way to debate
This smile is an invitation
For luck, for love, for levitation
Heaven sent or raised by hell
Here on earth is where I shall make my peace
Here is where ends meet so well
Johanna Blau 31.12.2022
Trotz allem lebe ich, wachse schmerzlich langsam.
Meine Wurzeln krallen sich fest ins Geröll,
Klammern sich an den Fels und essen die spärliche Erde.
Der Wind zerrt an mir, an meinen Nadeln,
Meine Äste formen sich nach dem Wetter und den Umständen.
Doch die Aussicht entschädigt aufs Höchste.
Das Leben scheint mir zu in Form von Sonne und Mond.
Ich freue mich auf ihr Kreisen und weiß,
Dass es sich lohnt zu sein, was ich werde.
JB 16.10.22
Present Ruins of civilization
Trains to get to Nowhere
Slightly impressive voice
Want to hear them swear
Bad, Bad Choice
Hungry for Madness
It flashes away all the madness around me
All people struggle, All day
Thoughts like rain in november
Roads that are not signed by rubber anymore.
In my body: decline and gore
My soul is flying over it, it wants to remember
But also Wants to get away for sure
240 years from now
Less rain, less green, less a horror show
We fucked up, we survived,
we rule it, a hot, hot earth,
no whale sighs in the dirt,
the rats wait for us to rot away,
the rats will rule someday
Ich warte auf den Untergang So fühlt sich das an Kalte Nudelpfanne plus Youtubemix = Corona Quarantäne Keine Träne mehr, nur noch zitternde Gesichtsmuskulatur Den neuen Rucksack wieder ausgepackt Das Schreiben nachjustiert Auf Allerhand Liederliches Was mir im Kopf herumschnellt Heraus kommt Selbstzensur Wer liest denn mit? Die Paranoia und die Zündschnur Immer. JB 04-2022
„Na dann los, schreib“, sagt sie zu mir Und hüpft in meinen Gedanken herum, Freut sich, wie das Innere Kind, Welches sie auch ist.
Lilith, Prinzessin vom Planeten Lilith, Wir beide, verbunden durch eine Konjunktion, Die mehrere Dimensionen übergreift. Aufgebrochene Ferne eben auch durch Fixierung und Isolation. Und was mache ich damit, außer ihre Gedanken zu lesen, Vielleicht schon 10.000 Jahre alte Gedanken. Wir unterhalten uns über Zeit und Raum hinweg. Leuchten die Wege aus, sie als meine Stimme, ich als ihr Gefäß.
Wenn da kein Leidensdruck ist, warum sollte es krank sein, ihr zu lauschen? Schutzgeist, Magdalena, Lily, du Liebe. Manchmal Gewissen, manchmal Mahnende. Oft einfach Gefährtin. Wenn Stolz mich aufs Podest hebt, schubst sie mich humorvoll zurück auf die Wiese. Dahin zwischen Gänseblümchen und Hundekot. Wie das Leben sich bewegt. Unser innerer Dialog. Setzt sich fort. Tanzt in meinem Kopf zu unbesungener Musik, welche mich erhebt, berauscht und unsichtbar umschwemmt. „Das ist schön,“ sagt sie und erlaubt mir sanft, es aufzuschreiben. Kein Zwang mehr. Der kam von außen. Innen ist Frieden.