Lichter in diesem Land, verticken Gebrauchtes für die Quote.
Keine Aurora, zu viel Boreales heute wieder unsere Nacht erhellt.
Und in der Welt nur wieder mehr gewaltvolle Sprache, gewaltvolle Tode.
Ich weine mich müde, nach wundervollen Abenden, Schuld frisst an meinem kalten Herzen.
Wie meine Glieder schmerzen, nach Tanz, nach Spiel, nach durchwachten Nächten.
Wer zündet noch laute Kerzen, wenn sich ab Montag alle wieder knechten?
Statt innehalten, hinter Dingen her hechten, die wir nie brauchten, ohne zu bezahlen.
Der Preis, der Preis, das ist der verhängte Spiegel, der unser Lieben uns bewies und dann den Schmerz so sehr ins Dunkelste verwies. Der Schmerz des Fühlens, das Gegenmittel gegen all die taube Pein des Alltäglichen.
Besonders macht mein Leben vielleicht nur der Blick in diesen Spiegel, auch wenn es splittern sollte, wären all die Splitter mein.
Johanna nion Blau, 14.12.2025
Schlagwort: Gefühle
Mein Ganzes Leben Schenken
Die Kälte strömt um meine Finger,
Das Herz pumpt Wärme in bekannten Kreisen.
Zerreißt die Welt, ich will sie wieder preisen.
Fügt sie zusammen als viel mehr, nicht mehr geringer.
Das Leben, welches an meine Türe klopft,
Schenkt mir Unbändigkeiten,
Das Du, um welches nicht nur meine Augen streiten,
Will Klarheit in Worten, wie das? Viel zu verkopft.
Mit meinen Worten schütte ich aus Gefühle,
Die unendlich oft gefühlt, von unendlich vielen Lebewesen.
Wär’s jetzt vorbei, wär’s das jetzt gewesen;
Meine Erinnerungen wären bei all jenen, für die ich fühlte und noch immer fühle.
Dass die Liebe siegt, will ich nicht sagen,
Doch Momente, die vorbeiziehen, wollen das ich’s schreibe.
Ich hier am Gedichte sitzen bleibe,
Um festzuhalten: ich will es endlich wagen.
Mein Ganzes Leben dir verschenken,
Denn alles bringe ich dir mit:
Tragik, Komik, Glück und Missgeschick.
Erfahrung halt, lass uns dies Leben bald gemeinsam lenken.
Johanna nion Blau, 5.12.2025

Trauer und Freude
Wage doch Trauer zu tragen, Obwohl niemand mir Trauer zu spricht. Wie wohl in dunklen Tagen fürchte ich gerade das Licht. Sage doch Freund zu meinen Feinden, Wie mir das Versprechen zerbricht Daran zu wachsen, was schmerzt und sticht. Sage noch Himmel zur Hölle, Engel und Teufel verkleiden sich so schlicht. Verfluche diese meine Haltung trotz alledem nicht. Wage doch vielen zu sagen, Dass Furcht mir in die Seele kriecht. Hoffnung ist, was Wagnis in Schattenkreise flicht. Verdammt sind mir dagegen viele Konventionen, Sollen sich denn Lebewesen lohnen? Unbezahlbar sind sie doch und nicht gemacht für Zölle. Tand in der Hand, will ich mich schonen, Weinen und lachen und jede Regung soll mir innewohnen. Sage doch Freund auch zu dem tief empfundenen Weinen. Jedes meiner Worte steht für Gefühle, Ob schmerzlich erfahren oder empfunden im Freudengewühle. Fehlte mir das, sollte ich diese Wagnis meiden, Fehlten mir auch die Worte, Freude zu beschreiben. JB-05-2020

