Kopfsache

Ich gebe Menschen und Dingen Bedeutung. Das ist meine Entscheidung. Ich gehe Gedankenwege und stürze mich in Seen aus Gefühl. Träume am Tag verschiedenste Resultate, die niemals Gestalt in der Welt annehmen. Ich tanze dem Vorhandensein einer Möglichkeit aus der Reichweite um alles im Blick zu haben und mich nicht entscheiden zu müssen. Welcher Beruf, welcher Partner? Meine Innere Stimme funktioniert nur bei Spaziergängen.

In meinem Schreiben finde ich die Utopie einer Beziehung ohne Nähe. Das funktioniert nicht bei Begegnung. Da hakt das System aus und produziert Chaos. Das System ist mein Körper. Mein Verstand kämpft mit meinem Bauchgefühl um die Vorherrschaft.

Sandgedanken im Getriebe, ich schlage Haken auf Gefühlsautobahnen. Wer Fahnen schwenkt, dem schenke ich mein Nein. Der Frühling bald vorbei ohne Feuersprung. Ich werde untertauchen und in der Flut meiner Einzelheiten zerfasern.

Fassung und Gewinde. Gehabe, Fassade, Scharade.

Es gibt für alles eine Welt. Hab den Dimensionskatalog bestellt wähle aus und sehe ich hab kein Geld. Dann bleibt nur diese eine für mich und ein Leben in der Pflicht, zu wählen und zu krönen. Dem Fluss des Lebens zu frönen.

JB-04-2017

Ohne Raum

Ohne Raum

Fadenscheinig aufgebahrt
Der Himmel ungerührt
Alle Achtung vergraben
Dein Herz im Sarg verschenkt

Ich schaue auf den Hahn
Der mich erwachen lässt
Will Hoffnung gewähren
Und Wunder wirken

Der Hirte läuft davon
Der Magier verschwindet
Ein Herrscher singt dazu
Mein Tanzen zu Eis

Wenn alles ganz wird
Traue ich dem Wort
Und Morgen ist vorbei
All das Marschieren

Hure in Babylon?
Muse in Athen?
Göttin für alle
Für Wen?

Ich bin Herz und Hand
Ich bin Gefühl und Verstand
Ich bin Borke und auch Seide
Wie ich liebe wie ich leide

Verwandle diesen Traum
In deinen guten Willen
Will meinen Schwur erfüllen
Ich und Du ohne Raum

JB-03-2017

Dein Licht

Dein Licht

Vorbeifahrende Züge,
Seh ich zur Genüge.
Aufspringen kann ich nicht,
Warten ist Pflicht.

Bist du vergeben?
Will endlich Schätze heben.
Dir sagen, du bist schön,
Will in die Tiefe gehen.

Dann kommt der Teufel,
Der Wolf im Schaffell.
Liquide Lügen,
Dem soll ich mich fügen?

Ich spüre meine Ketten,
Will all mein Gehabe verwetten.
Der Tor steht jetzt in der Pflicht,
Andre Waffen besitz ich nicht.

Ex- oder implodieren?
Niemals mehr studieren.
Hoffnung als Fackel tragen.
Keine alten Träume jagen.

Dein Licht in meinem Herzen,
Will ich verschmerzen,
Scheint mir aus den Augen,
Du kannst es kaum glauben.

Ich wache und es heilt,
Ich frage und wie die Antwort eilt.
Ein Stück des Weges gehen.
Den Unterschied verstehen.

JB-02-2017

Bindung

Bindung

In diesem Traum wie im Netz gefangen,
Graben nach dem Schatz.
Das Schiff ist wohl mit Dir untergegangen.
Was für ein trostloser Satz.

Bekleide mich mit Bildern der Vergangenheit.
Gehe die Stufen ins Beben hinab.
Die Hoffnung braucht Liebe und auch Zeit.
Doch die wird mir knapp.

Eine Blüte öffnet sich im Licht,
Tau tropft herab.
Du nimmst mir gleißend die Sicht.
Was, wenn ich dieses Band jetzt kapp?

Was Zauber war ist wie ein Bann,
Der mich an gestern bindet.
Ich lebe und ich frage wann,
Mein Selbst sich den Fesseln entwindet?

JB-01-2017

Die Guten

Die Guten

Zwei Kerne in einer Nuss,
Oder leere Hülle.
Wenn ich auf Dich zugehe
Und ich entdecke Neuland.
Wenn ich Dich beim Namen nenne
Und Du Dich auflöst.

Verlust lässt träumen.
Sich aufbäumen.
Keine Frage, bereit für die Guten.
Science Fiction oder Fantasy.
Lässt sich nicht vermuten, erraten nie.
Will schreiben, bleiben, gesehen werden.

Wenn es Dich gibt,
gemalt in Morgenstunden.
Gib mir nen Tipp.
Was hast Du in mir gefunden?
Die Sonne bindet uns ans Licht.
Einfach ist das nicht.

JB-01-2017

Schlucht

Schlucht

Was ich will beugt sich dem was ich tue.
Der Tanz zeigt Wege,
Wenn ich meinen Wert an der Bar hinterlege.
Hab vor dem Ziel keine Ruhe.

Du und Du und Du.
Versteht ihr wie ich ticke?
Meine Worte ins Leere schicke.
Der Rest hinter Mauern ohne Schuh.

Süßes oder Saures!
Wo ist der Trick dabei?
Sei einsam oder frei.
Begegnung ohne Aufriss.

Ein neues Augenpaar.
Und ich weiß was geschieht.
Wie er den Augenblick vermied.
Nicht sah und wollte, was was da war.

Wer ist denn Freund, wer nicht?
Bestimmen und so handeln.
So wird sich Frage in Antwort wandeln.
Die Schlucht nimmt noch die Sicht.

JB-01-2017

Wald und Wüste

Wald und Wüste

Mein Herz wächst im Wald zu einem strahlend-schönen Baum.
Mein Herz verbrennt in der Wüste.
Ich suche den Schatten und treffe da die Maus und dort die Schlange.
Ich dürste und trinke aus der Quelle, die alles speist und tränkt, die Überfluss schenkt.
Ich dürste und treffe bei den Palmen auf einen tiefen Brunnen.

Unter Bäumen finde ich nicht die Beschränkungen, die in der Weite von Sand und Wind zu finden wären.
Sind aber nicht auch Grenzen wichtig für den Geist?
Ich würde mich anpassen, würde mich aufs Nötigste zusammenfassen.
Mich neu entdecken, gebrannt wie Ton unter der Sonne.

JB-11-2016