„Ein neuer Tag fängt an, wach auf und mach Krach, so gut du kannst“, das sagt mir meine Innere Stimme. Kein Tanz gerade, ein Kampf mit Worten um Worte, die beschreiben, was ist, und das konnte ich doch ganz gut bisher.

Aber ich habe in meinem Organismus, in meinen Fingern so viel Wut, dass sie kleben an der Tastatur. Nun will ich darauf hämmern, in der faden Hoffnung etwas zu ändern: An den Zuständen, an den Umständen, an der Wirklichkeit, die wie eine politische Satire daherkommt. Gelebte Machtfantasien von Superreichen, die die Gesellschaft und den gesamten Planeten bedrohen. Die hässliche Fratze des Kapital-Faschismus enthüllt sich selbst, wie eine anzubetende Statue. Ich muss wachsam sein, solange ich nicht schlafe. Meine Gedanken sollen messerscharf schneiden in die Kerben des Fascho-Systems. Entlarven, aufzeigen und hinterfragen. Alerta, alerta Antifaschista!

Civil War erst auf Netflix gesehen und alle Oligarchen versammeln sich im Westen unter der Flagge des Mammons. Unter der Flagge des Faschismus versammeln sie sich und sind sich uneinig. Aber wo ist der Keil, der sich zwischen sie drängt? Alle scheinen zu folgen oder führen digital sogar verletzliche Grüppen bereitwillig zur Schlachtbank. Facebook, Whatsapp, Instagram: Meta und damit Mark Zuckerberg hat sein Knie gebeugt und gezeigt, dass er kein Interesse an Menschen hat.

Bischöfin Mariann Edgar Budde bittet die tauben Herrscher um Milde. Ein Akt der Nächstenliebe und Zivilcourage, der vor Augen führt, wer da nun herrscht. Aber haben wir das nicht vorher schon gewusst? Nie wieder ist jetzt. Der Start-Up-Hitler zählt vielfach sein Geld und kommt wie eine 8. Plage über die Welt.

Nicht mehr Schock, oder Ohnmacht oder Frust sind angebracht. Hinsehen und hinschauen ist wichtig, einordnen, gegenreden und Aktion in welcher Form auch immer. Widerstand im Kopf, auf der Straße, im Herzen. Gegen die dreisten Lügen der AFD hier. Auch wenn der Hydra Kopf Weidel abgeschlagen wird, es wird ein anderer an seine Stelle treten. Die Menschen sind austauschbar in dieser Farce. Gefährlich sind die Strukturen. Gefährlich auch Sarah Wagenknecht und ihre Partei BSW, die mit der AFD zusammen Politik macht.

Mascha Kaléko ist ein Vorbild für mich in dieser düsteren Zeit, sie wollten sie holen, sie musste flüchten. Heute frage ich mich: flüchten wohin?

In die Poesie. In die Schreibarbeit, solange das noch möglich ist, will ich anschreiben, gegen Faschismus und meine eigene Angst. Das „was wäre, wenn“, malt mir gerade keine rosige Zukunft aus. Wie überleben? Das konnte ich gut bis jetzt. Nur will ich mich nicht anpassen, an das System der Angst, der Unterdrückung, des Ausschlusses aus der „Gesellschaft“, welche nur denen eine Stimme zuspricht, die in die vorgegebene Norm passen. Ausgeschlossen und geächtet, schreibt es sich vielleicht sogar besser, wenn ich nur weiter die Mittel dafür habe. Ich werde es wohl erleben.

Weiter tanzen, solange es geht, mich verbinden mit Menschen und organisieren in Strukturen. Aufklären und mitmischen, den Tag lang arbeiten und auch Zeit genießen, die ich habe. Die Nacht ruhig schlafen. Es regnet heute, ich habe das Fenster nach dem Lüften geschlossen. Die Katze liegt auf dem Bett. Ich höre Dotas Vertonungen von Mascha Kaléko. Ich bin so gut es geht frei im Kopf, im Herzen und frei zu schreiben. Das werde ich auch tun. Und weiter so leben, dass die AFD etwas dagegen hat.

Johanna nion Blau, 23.01.2025

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