Gestern war Groll da und aß eine Tüte Chips über meinem Teppich. Alles voller Gedankenkrümel. Ich musste staubsaugen, denn ich bekomme Besuch. Heute trinkt Einsicht eine Tasse Grünen Tee mit mir. Wir sitzen still beieinander und schreiben. Vor einer Woche fraß ich Aas mit Wut und Raserei. Wir warfen die blanken Knochen in den Orkus. Es rief von unten mit eisgrauer Stimme.
In meinen Eingeweiden rumort es, wie in einer Kaffeemühle. Viel zu verdauen gibt es. Die Tropfen, Pillen und Wässerchen, die helfen, vergesse ich oft. Dann höre ich mir beim Denken zu. In Kreiseln schraubt sich ein Gedanke in luftige Höhen. In Spiralen spult sich ein Denkmuster in die Tiefen hinab.
Das alles geschieht im Inne halten. Die Jahre, die mir bleiben, will ich darüber schreiben. Den Stoff der Erinnerung aufdröseln und mit dem Faden in Karomuster das weben und nähen, was war, was ist und was sein könnte.
Ein Flicken ist lila, wie die Magie festgehalten in Pride-Flaggen. Ein Flicken ist Sternenhimmel; schwarz mit winzigen Perlen besetzt, für die Suche, welche Ankommen heißt. Für das Sprechen, das Umdeutung bedeutet, ein Flicken bunt wie ein Garten im Frühsommer: blütenreich, voller Summen.
Dann wird das Lieben federleicht eingewoben in einen Flicken, schimmernd wie die Flügel eines Kolibris. Auf dieser Decke möchte ich ein Picknick machen. Alle meine Gefühle sind herzlich eingeladen. Ich bereite mich vor auf eine Tortenschlacht und viele, viele Ameisen.