Vergebens such ich mein Gefühl in wirbelnden Wellenkämmen. Strauchle über weite Wanderdünen, wie sie mich auf ewig hemmen, Sich um mich her weiter, immer weiter, vermehren. Und mir den Blick aufs Meer verwehren. Will endlich Treibholz sein, in Salzwasser verbrennen. Das Blau, das Rot, die graue Theorie. Ich hoff, es wird besser, wird es nie. Solange ich mich wehre Und von Traumgebilden zehre, Singe wie Wind um die Zelte, wenn ich flieh. Und wie der Sand um meine Füße flammt, Mein Wille siegt, meine Angst zu Glas verbrannt. Der Tropfen eingeschlossen in Kristall, Ist Luft so kostbar im Raum ohne Schall. Verkauf nicht meine Liebe unbenannt. Und doch in diesem Land versengt nicht nur das Wort vor lauter Dürre. Ans Ufer gelenkt, würde ich trinken und wäre endlich wieder irre. So gelingt dem, wovor ich Ängste hege, wirklich zu werden in der Schwebe. Wenn ich am Traum und an der Wahrheit Zweifel hege. Im Detail das Ganze sehe und in Worte Taten webe.
Johanna Blau am 24.12.2020

